Kalimantan

Borneos legendärer unberührter Regenwald

Kalimantan

Die Luft surrt vor Sonnenaufgang in Kalimantan. Sie ist dick von Nebel, Zikaden, und vom leisen Geräuch von etwas Unsichtbarem, das unter einem schwarzen Fluss aus Spiegelfolien vorbeilaufen muss. Ein Rascheln im Baumwipfel über dich. Eine süß-saftige Feuchte auf der Haut. 

Es gibt Reisen, die Erinnerungsfotos hervorbringen, und andere, die die Sicht auf das Leben und die Welt verändern. Kalimantan ist einer dieser Orte, an denen die Zeit langsamer vergeht, das Atem tiefer wird und das Herz zur Ruhe kommt.

Alte Stämme und naturverbundene Kulturen öffnen die Augen für eine Welt, die eher in Harmonie mit der Natur lebt als im Wettbewerb. Und am Ende der Reise reist man mit dem Gefühl ab, wieder ganz Sie selbst zu sein.

Auf meinen Reisen in Kalimantan habe ich die Anstrengung überwunden, kilometerweit durch den Dschungel zu laufen, mit Schlamm bis zu den Knien, wachsam gegenüber jeder Blutegel, der meine Hose hochkletterte, vorsichtig, nicht über die nächste Wurzel zu stolpern. Nie in meinem Leben war ich präsenter und verankert im Jetzt als dort. 

Ich habe mit ehemaligen Kopfjägern gesprochen, die in Stammeskriegen Menschen mit ihren eigenen Händen getötet haben, um die Identität ihres Stammes und ihr Territorium zu verteidigen. 

Ich habe mich vor einer älteren Frau verneigt, die von ihrer Gemeinschaft wegen ihres überlieferten Wissens und ihrer Weisheit zutiefst verehrt wird. 

Ich habe mit Guides gesprochen, die grauenvolle Geschichten zu erzählen hatten, wie zum Beispiel, als er um sein Leben rennen musste, als er eine Gruppe amerikanischer Abenteurer auf einer Wanderung durch den undurchdringlichsten Dschungel begleitete und sie in einem Dorf ankamen, das Ausländern gegenüber feindselig eingestellt war, oder als er sich mit Touristen im Dschungel verirrte musste er eine Mitfahrgelegenheit im Lkw einer illegalen Holzfällerfirma annehmen, aus Angst um sein Leben, dass sie ihn in dieser Wildnis verschwinden lassen würden, damit sie der Welt nichts von ihrem Verbrechen erzählen könnten.

Wann immer du in einem Klotok über stille, dunkle Flüsse fährst, den Sonnenaufgang mit dem Ruf der Gibbons begrüßen und Orang-Utans in Freiheit erlebst, spürst du, wie du dich innerlich veränderst. Hier dringt die Natur in dich ein, ebenso wie die Schrecken, die wir Menschen der Mutter Natur Kalimantans zufügen.

Kalimantan, der indonesische Teil der Insel Borneo, befindet sich im Spannungsfeld zwischen dem unaufhaltsamen Vormarsch der Palmölindustrie und der Rettung der letzten Orang-Utans auf der Insel. Die Zerstörung des Lebensraums dieser großen asiatischen Primaten ist unübersehbar, aber auch die Bemühungen von Organisationen wie BOS und WWF in ihrem Kampf um den Erhalt der letzten großen Reste des legendären Regenwaldes von Borneo. Das wilde Kalimantan, das wir aus Dokumentarfilmen kennen, lebt noch. Wir möchten Euch ermutigen, es zu entdecken.


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Alles über Kalimantan

Kalimantan ist der indonesische Teil von Borneo – und er ist nicht klein. Er bedeckt etwa 70 % der Insel und ist damit eine der größten unberührten Regenwaldregionen der Erde. Anstelle eines einheitlichen Territoriums handelt es sich um ein weitläufiges Dschungelreich, das in vier Provinzen unterteilt ist:

  • West-Kalimantan
  • Zentralkalimantan
  • Südkalimantan
  • Ostkalimantan

Jede Provinz besitzt ihre eigenen Landschaften, von Orang-Utan-reichen Sümpfen bis hin zu spiegelglatten Flüssen, schwimmenden Märkten und korallenfarbenen Inselketten. Aber überall in Kalimantan bleibt eines gleich: Dies ist das ruhigere Borneo – ursprünglich, abgelegen und geprägt von Flüssen, Regenwald und Wildtieren statt von Menschenmassen und Beton.


Ost-Kalimantan


Ost-Kalimantan wartet mit den zugänglichsten Zielen für Naturfans auf, mit den besten (und anspruchsvollsten!) Trekkingmöglichkeiten der Insel, mit einigen interessanten Erfahrungen mit der Arbeit von BOS und Borneos zweitbestem Tauchgebiet nach Sipadan. Eingangstor ist die Stadt Balikpapan an der Ostküste, welche man ausschließlich über Singapur, Java oder von Tarakan (mit Anschluss aus Tawau in Sabah) erreicht. Ein guter Anschluss nach einer Sabah-Rundreise könnte die Route Tarawan-Derawan-Samboja-Kutai sein.

Der Osten Kalimantans hat am meisten unter den Palmöl-Plantagen und der illegalen Abholzung gelitten. Einst war der berühmte Kutai Nationalparks unweit von Samarinda nur vom Regenwald bedeckt und man konnte mühelos Orang-Utans vor der Hütte der Parkverwaltung beobachten. Nun sind großflächige Gebiete des Parks vollständig abgeholzt und hinterlassen bei den Besuchern nichts als ein deprimierendes Gefühl.

Heute müssen Reisende sich viel weiter von der Küstenstadt Samarinda entfernen, um richtig unberührte Regenwälder mit einer intakten Orang-Utan-Population anzutreffen. Wer das auf sich nimmt, wird mit einigen von Borneos besten Trekkingmöglichkeiten im großartigen Kayan Mentarang-Nationalpark belohnt.

In der Nähe von Balikpapan befindet sich das Forschungs- und Rehabilitationscenter der BOS, Samboja Lestari. Hier geht man anders mit den Orang-Utans (aber auch mit den Lippenbären) um, als es sonst in den Rehabilitationszentren Borneos üblich ist. Die neue harte Linie der BOS Organisation verteidigt eine klare Trennung zwischen Mensch und Tier. Der enge Kontakt, worauf sich der Tanjung-Puting-Besucher so sehr freut, wird im neu errichteten Rehabilitationszentrum von Samboja Lestari strikt untersagt. Die Gäste müssen lernen, die Tiere aus der Ferne zu beobachten und sich in freiwilligen Tagesaktivitäten wie der Futterzubereitung zu beteiligen.

Und zuletzt wartet im Archipel von Pulau Dewaran nordöstlich Kalimantans Borneos zweitbestes Tauchgebiet nach Pulau Sipadan - aber ohne die dortigen Menschenmassen.

Die vielen Sehenswürdigkeiten Ost-Kalimantans reichen für eine erlebnisreiche Rundreise aus. Diese ist insbesondere geeignet für Fans anspruchsvollen Trekkings und für Liebhaber der Meeresfauna Borneos. Der Zugang von Tarakan aus mit täglichen Flügen ab Tawau in Sabah erlaubt es, diese Tour mit einer Sabah-Reise zu kombinieren.

Zentral-Kalimantan


Die Nähe zu Java bringt Zentral-Kalimantan die meisten Besucher. Und alle enden unvermeidlicherweise im Tanjung Puting Nationalpark, der zweifelsohne größten Attraktion des indonesischen Borneos.

Um die Provinz-Hauptstadt Palangkaraya herum gibt es ein paar interessante Ausflugsziele, mit denen man sich ein paar Tage gut vertreiben kann.

Zentral-Kalimantan beherbergt Borneos bekannteste Attraktion, den Tanjung Puting Nationalpark, den Ort, der dafür bekannt ist, dass hier die zahmen und halbzahmen Orang-Utans beobachtet werden können. Die Hauptstadt Pankalan Bun wird als Einstiegsort von Java schnell erreicht. Von der Stadt Palangkaraya aus bieten sich Reisen in einige der unzugänglichsten Gebiete Borneos an, diese Gegend eignet sich für Borneo-Wiederholer, die einen ausgeprägten Sinn für Abenteuer haben und dafür bereit sind, etliche Strapazen auf sich zu nehmen.

Wagemutige können die unglaublich strapaziöse Fahrt zum abgelegenen Bukit Baka Bukit Raya-Nationalpark versuchen.

Beim Nationalpark mit dem langen Namen handelt es sich um weiteres, schwer zugängliches Gebiet in Zentralborneo, das die höchste Erhebung Kalimantans, den 2.278 Meter hohen Bukit Raya beherbergt. Landschaftlich ist der Park mit den vielen Erhebungen und den dicken undurchdringlichen Primärregenwald sehr reizvoll.
Die Orang-Utans sind hier sehr scheu, öfters gehen Besucher mit leeren Händen nach Hause. Die Gegend mit den meisten Orang-Utans ist der Ella-Fluss hinter einem Dorf Namens Belaban.  Bei der Parkverwaltung kann man Campingtouren buchen.

Den Park kann man entweder von Pontianak aus (14 Stunden Fahrtzeit mit 4x4 und Booten) oder von Panlangkaraya (ähnliche Dauer und gleiche Transportmittel) erreichen. Die unglaublich langen Fahrzeiten und die Tatsache, dass es keinen Flughafen in der Nähe gibt, der die enorme Fahrtdauer verkürzt, halten uns immer wieder davon ab, Bukit Baka Bukit Raya im Rahmen unserer Reisen anzubieten.

Ohne Zweifel lässt sich festhalten, dass Bukit Baka Bukit Raya die abgelegenste Ecke Borneos ist.

West-Kalimantan


Von der Abholzung ständig bedroht versteckt sich südlich von Pontianak, der Hauptstadt West-Kalimantans, der Gunung Palung-Nationalpark. Mit geschätzten 10 % der Orang-Utan-Population ist er das wertvolle Gegenstück zum Danum-Tas in Sabah, das aufgrund einer schlechten Verwaltung und Abholzung an den Rand seiner Nachhaltigkeit getrieben wird.

Östlich von Pontianak, um die abgelegene Stadt Putussibau herum und fast an der Grenze zu Sarawak erstreckt sich ein riesiges, zumeist unerforschtes Gebiet mit undurchdringlichen Urwäldern: Die Region heißt Kapuas Hulu und eignet sich für expeditionslustige Abenteurer, die Lust dazu haben, sich einmal richtig weit abseits der Zivilisation auszuprobieren. Der Nationalpark Betun Kerihun ist Teil dieses wilden Borneos.

Reisen in dieses abgelegene Gebiet sind mühsam, zeitraubend und erfordern richtige Expeditionen, oftmals im eigenen Zelt.

Der Nationalpark von Gunung-Palung im Westen zählt eine der weltweit größten Konzentrationen von Orang-Utans. Man schätzt die Population von Orangs auf 10 % des weltweit Bestands. 1985 gründete Primatenforscher Dr. Mark Leighton die Cabang Panti Forschungsstation im Herzen des Nationalparks. Seither sind weit über hundert Wissenschaftler hierher gezogen, um die einzigartige Fauna dieses Parks zu studieren. Neben der bekannten Orang-Utan-Population gibt es hier auch Weißbartgibbons sowie andere Primatenarten, eine reiche Vogelwelt und eine nicht weniger beeindruckende Herpetofauna. Alles auf einem vergleichsweise kleinen Fleck.

Um das Jahr 2000 galt Gunung Palung als der beste Nationalpark in ganz Borneo, um echte, ungezähmte Orang-Utans anzutreffen. Seit dem hat sich aber das Bild des Parks gründlich geändert. Die illegale Abholzung im Park hat dramatisch zugenommen: Auf den Trekkingtouren im Park ist der Lärm der Kettensägen ständig zu hören. Dementsprechend scheu sind die tierischen Bewohner des Parks.

Gunug-Palung ist ein Nationalpark mit sehr viel Potenzial, der leider aufgrund einer schlechten Verwaltung und Abholzung an den Rand seiner Nachhaltigkeit getrieben wird.

Guides führen die Besucher von Sukadana zum Lubuk Baji Waldcamp. Erwartet hier aber keinen Komfort: Zwar bieten die Holzhäuser einen gewissen Schutz vor Regen, Betten oder auch nur Matratzen werdet Ihr hier aber vergebens suchen. Sudakana erreicht man von Ketapang aus, wovon gute Flugverbindungen nach Pontianak und Pankalan bestehen.

Betun Kerihun Nationalpark – Kapuas Hulu

Der Kapuas-Fluss durchfließt ein riesiges, zum größten Teil unerforschtes Gebiet Primärregenwalds an der Grenze zu Sarawak, in dem viele Dayaks ihre Heimat haben. Ein Teil davon wurde unter Naturschutz gestellt.

Eingangstor zum Nationalpark ist das unscheinbare Städtchen Putussibau, das nur rund 15.000 Einwohner zählt und Hauptstadt des Distrikts Kapuas Hulu ist. Trotz des Mangels an Sehenswürdigkeiten (oder vielleicht deshalb) besitzt Putussibau einen angenehmen Flair mit recht unaufdringlichen, hilfsbereiten, muslimischen Einwohnern, die authentische Kontakte mit Land und Leuten ermöglichen. Erreicht wird die Stadt über eine unglaublich lange Fahrt von Pontianak oder zwei mal wöchentlich per Flug.

Am schnellsten erreicht man Betun Kerihun über die Sibau- und Mendalam-Flussader. Für richtig lohnende Naturerlebnisse fahren Sie lieber nach Sadap am Ufer des Embaloh-Flusses. Die Ufer des oberen Embaloh-Flusses sind die tierreichsten im Park. Das Gebiet beherbergt auch die dichteste Konzentration von Orang-Utans im Betun Kerihun Nationalpark. Ihr Ziel in diesem Bereich des Parks ist das Derian Camp, wo man sich der Tierbeobachtung –und anderen Aktivitäten wie zum Beispiel den Wanderungen zu einigen Wasserfällen- hingeben kann.

Es ist –wie überall in indonesischem Borneo auch- keine feste Unterkunft im Park zu finden. Abenteuerlustige sind auf einfache Homestays oder aufs Zelten angewiesen.

Neben der traditionellen Erkundung des Nationalparks mit dem Boot bietet Betun Kerihun zahlreiche Aktivitäten an: insbesondere den Besuch unzähligen Langhäuser der Iban und vielerlei Rafting- und Trekkingmöglichkeiten. Das ultimative Trekkingabenteuer ist die Durchquerung Borneos vom Westen nach Osten entlang der Mahakam Route. Die Route wurde durch Anton Willem Nieuwenhuis bekannt, dem ersten Europäer, dem es gelang, Borneo von Pontianak im Westen nach Samarinda im Osten 1894 zu durchqueren. Die unglaublich harte Trekking-Tour quer durch das Muller-Gebirge nimmt ca. 7 Tage in Anspruch, bis man den oberen Mahalam Fluss erreicht und von dort aus mit dem Boot Samarinda.

Anders als in anderen Nationalparks Indonesiens scheint die Regierung  besonders bemüht zu sein, den Ökotourismus im Gebiet des Kapuas-Hulu zu fördern. Wegen der gut ausgebildeten Dayak-Guides und der zuverlässigen, örtlichen Agenturen können wir uns vorstellen, diesen äußerst vielfältigen Park verstärkt anzubieten, idealerweise in Ergänzung zu dem von Pontianak aus gut angeschossenem Sarawak.

Danau Sentarum ist Kalimantans größtes Süßwasserseesystem. Die geschützten Sumpfgebiete sind Heimat für Orang-Utans und zahlreiche andere Arten. Der Park weist keine Infrastruktur auf und wurde von uns auch nicht besucht. NGO Kompakh in Putussibau bietet Ausflugspakete an.

Die Kreuzung von Natur- und Meereserlebnissen macht Borneo zu einer besonderen Destination für Naturfreunde, die einen Sinn für Abenteuer haben und den Regenwald mit seinen großen und kleinen Tieren genießen können.

Wichtigste Erlebnisse auf Kalimantan

Orang-Utan Safaris 

Wenn man einem wilden Orang-Utan in die Augen sieht, ändert sich etwas in einem – die stille Erkenntnis, alt und vertraut. In Kalimantan sind Begegnungen nicht gestellt, sondern werden es respektvoll und mit tiefer Dschungelstille. Jeder Blick erinnert daran, dass dies ihr Zuhause ist und man höchstens ein bescheidener Besuch ist.

Dschungel-Trekking

Schlamm an den Stiefeln, Geruch von feuchtem Untergrund und Matsch. Dschungeltrekkings sind hart und rau, aber absolut lohnend.

Flussexpeditionen mit dem Boot

Kalimantan lebt von seinen Flüssen. Sie sind Lebensader und Grenzposten zugleich. Wenn man auf ein Klotok  dahin gleitet, lässt die Welt sich nach dem Tempo des Dschungels einstellen: das tierische und menschliche Leben spielt entlang der glänzenden Wasserwege – Nashorn-Vögel singen über dir, Nasenaffen fressen am Ufer, Fischer, die morgens im ersten Licht ihre Netze ausbreiten.

Tauchen und Schnorcheln in Derawan

Alles verändert sich unter der kristallklare Wasseroberfläche auf Derawan – um dich herum Schildkröten, schillernde Korallengärten, bewegte Mantarochen. Derawan ist eine wundervolle Insel mit warmem Wasser, endloser Weitsicht und einer herrlichen Unterwasserwelt, die einem unwirklich vorkommt. Ausserdem ist die Insel wundervoll abgelegen! (und dafür mega schwer zu erreichen).

Eintauchen in die Dayak-Kultur

Die Dayak sind Hüter der Weisheit des Regenwaldes aus Fleisch und Blut. Mit Respekt und Neugierde kann man Teil ihrer Welt werden. Sie glauben noch immer, dass der Dschungel von den Geistern ihrer Vorfahren bewohnt wird und dass diese Botschaften aus dem Jenseits überbringen, bereit, von aufmerksamen Ohren gehört zu werden. Ihr Leben ist geprägt von einem absoluten Gemeinschaftsgefühl, das weit über die Kernfamilie hinausgeht und uns an eine ursprüngliche, angestammte Lebensphilosophie erinnert, die wir in unserer so gezähmten und sterilen westlichen Kultur längst verloren haben.

 


Die beste Reisezeit für Kalimantan

Die beste Reisezeit für Kalimantan reicht von Juni bis September, da der Regen langsam nachlässt, die Wanderwege sich auftun und die Flüsse ruhig unter blau-grauem Himmel dahinfließen. In diesen Monaten triffst du die beste Balance zwischen Outdoor Aktivitäten, begehbaren Wegen im Wald und Luftfeuchte, die zwar hoch ist, aber verglichen mit anderen Jahreszeiten zumindest nicht ganz so extrem schweißtreibend wirkt. 

Mit Regen musst du trotzdem immer rechnen. Die Schauer kommen in Stößen und verschwinden wieder, sodass sich warme, gemütliche Wolkendecken am Himmel bilden.

Außerhalb der touristischen Spitzenzeiten drohen wiederum stärkere Regenfälle und schlammige Wege.

Vorgeschlagene Reiserouten für Kalimantan

5 Tage – Tanjung Puting Wildlife & River Expedition

  • Flug nach Pangkalan Bun
  • 3–4 Nächte an Bord eines Klotoks
  • Orang-Utan-Fütterungen, Dschungelwanderungen, nächtliche Flussbeobachtungen
  • Optionaler Zwischenstopp in einem Dayak-Dorf, je nach Route

10 Tage – Dschungel + Derawan Escape

  • Tanjung Puting (3–4 Tage)
  • Flug/Boot nach Ost-Kalimantan
  • 4–5 Nächte auf den Derawan-Inseln
  • Schnorcheln, Tauchen, Schildkröten, Lagunen

Transport auf Kalimantan

Erste Stationen für dein Kalimantan Abenteuer sind Flughäfen wie Pangkalan Bun oder Balikpapan. 

Klotok-Touren im Tanjung Puting Nationalpark

Ein Klotok ist ein traditionelles, einfach gebautes Holzboot, das für Erkundungen im Tanjung Puting Nationalpark eingesetzt wird. Hotelkorridore sind hier ebenso fremd wie die Hektik der Häfen. Eine Bootstour dauert im Regelfall 2 bis 4 Tage. Du schläfst, isst und lebst an Bord; tagsüber gleitest du auf dem Sekonyer-Fluss dahin, machst an Futterplätzen der Rehabilitationszentren Halt, und beobachtest die Orang-Utans. Nachts liegst du in ruhigen Flußbiegungen vor Anker, Glühwürmchen erleuchten die Palmen und am Horizont brennt der Himmel. Ein Klotok schenkt dir stille, die vor seltenem Leben vibriert, ein langsames Reisen, das alle Sinne schärft und einen intimen Kontakt mit der Natur, keine Menschenmassen, keine Hektik.

Was dich erwartet:

  • Matratzen und Moskitonetze auf Deck; 
  • Frischwasserduschen; 
  • Westliche Toiletten; 
  • Hausgemachte Kost bereitet von der Mannschaft;
  • Affen in Rehabilitationszentren und im Urwald (inklusive in Camp Leakey);
  • Nasenaffen, die sich, wie Aristokraten, komisch gerade aufrecht bequemen;
  • Hornvögel, Gibbons, abends auch schon mal ein Malaienbär;
  • Krokodile, die am Ufer regungslos lauern;
  • Frische indonesische Kost - gegrillter Fisch, gemüse, Reis, Früchte, Snacks. Unverfälscht, lecker, authentisch.

Budget vs. Deluxe Klotoks

Budget: offene Schlafstätten, Ventilatoren, einfache Matratzen,

Deluxe: eigene Kabinen, Klimaanlage, leisere Maschinen, weichere Betten

Budget-Guide für Kalimantan

Transport

  • Inlandsflüge: günstig
  • Klotok: Hauptausgabestelle
  • Inselhüpfen: billig, häufig

Lodges

  • Lodges: mittelwertig, keine grosse Auswahl
  • Homestays: billig, sehr einfach
  • Inseln: etwas teurer

Sicherheit auf Kalimantan

Reisen nach Kalimantan bedeutet eine eingeschränkte medizinische Versorgung außerhalb der Hauptstädte und das Bedürfnis nach gesundem Ermessen, anstelle von Paranoia. Rüste dich gut aus und informiere dich über offizielle Reisehinweise. 

Es ist in Kalimantan nicht damit zu rechnen, dass jemand auf der Straße auf dich losgeht; wahrscheinlicher sind dann schon die typischen kleinen Touri-Ärgernisse, Taschendiebe beispielsweise, die sich auf Märkten unter Leute mischen oder am Pier. Behalte deine Wertgegenstände im Auge und vermeide das zur Schau stellen wertvoller Geräte oder Schmuck Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.

Nach Einbruch der Dunkelheit ist besondere Wachsamkeit angebracht. Der Reiz von Kalimantan liegt in seiner Abgeschiedenheit, was auch ländliche Straßen, unzuverlässige Beleuchtung und lange, unbelebte Flussuferwege einschließt. Meide deshalb nächtliche Alleingänge, insbesondere an abgelegenen Orten. Nutze stets lizenzierte oder im Vorhinein gebuchte Transportmittel.

Alleinreisende – vor allem Frauen – müssen wie überall in Indonesien mit gelegentlicher unerwünschter Aufmerksamkeit rechnen, gewöhnlich harmlos, sollten es dennoch vorziehen, in gepflegten Gasthäusern zu übernachten, sich vertrauenswürdigen Guides anvertrauen und auf keine Getränke oder Leckereien von Fremden eingehen. Anmache ist die Ausnahme, ein gestärktes Selbstbewusstsein, Wachsamkeit und ein selbstbewusstes „Nein, danke“ sind deine besten Freunde.

Wegen seiner generellen Terrorismusgefahr bringt Indonesien als Ganzes ein Gewaltpotenzial mit sich, und Kalimantan bildet dabei keine Ausnahme. Die Gefahr, darin verwickelt zu werden, ist zwar sehr gering, besteht aber – vor allem an leicht zugänglichen Orten wie Einkaufszentren, Hotels, Verkehrsknotenpunkten und während Feiertagen und anderen wichtigen Anlässen. Sei wachsam an überfüllten Orten, halte dich fern von Sicherheitskräften und von Regierungsgebäuden und mache bei Massenveranstaltungen nicht kein Foto. 

Kalimantan versus Sarawak und Sabah


Eine Insel, zwei Länder, drei völlig unterschiedliche Abenteuer.

Auf der Landkarte mag Borneo wie ein riesiger Dschungel erscheinen – vor Ort jedoch wirken Kalimantan, Sarawak und Sabah wie Paralleluniversen.
Kalimantan ist das wilde Herz Indonesiens: schlammige Flussboote, das tiefe Gebiet der Dayak, die langsame Magie des Dschungels, raue Kanten und Begegnungen, die sich wie Entdeckungen anfühlen, nicht wie vorgegebene Erlebnisse.

Überquerst du die Grenze nach Malaysia, und alles verändert sich. Sarawak und Sabah bieten Komfort, Struktur, gepflegte Öko-Lodges und „einfache Wildnis“ – Orte, an denen der Regenwald auf Resort-Komfort trifft und Wildtier-Erlebniszentren neben Teeplantagen im Hochland und leicht begehbaren Wanderwegen liegen.

Verantwortungsbewusstes Reisen & Naturschutz


Kalimantan ist kostbar – und verwundbar.

Kalimantans Umwelttragödie nimmt ihren rasanten und tragischen Verlauf. Die einst mächtigen Wälder Kalimantans sind bereits der Forst- und Palmöl-Industrie zum Opfer gefallen: Es ist ein erschreckendes Bild, welches jeden Kalimantan-Besucher zutiefst erschüttert.
    
Während die Gier der nach tropischen Böden verlangenden Palmöl-Industrie fast keine Urwälder in Malaysia verschont hat,  sind in den unzugänglichen Bergregionen Nord- und Zentralkalimantans jedoch noch große intakte Wälder erhalten. Dabei handelt es sich um die letzten großen Waldgebiete des einstigen legendären Kalimantan-Dschungels und die allerletzten Zufluchtsorte der artenreichen Inselflora und Fauna.

Doch es ist ungewiss, wie lange noch die letzten großen Tiefland-Regenwälder Nordkalimantans dem unaufhaltsamen Anmarsch der zerstörerischen Palmöl-Industrie standhalten können.

Die indonesische Regierung handelt offenbar lediglich im Interesse der Palmöl-Lobby und ist unfähig, die eigene Bevölkerung zu schützen –geschweige denn sein einzigartiges Naturerbe. Menschen werden ihres Landes einfach beraubt, Urvölker vertrieben. Orang-Utans, die ihre Nahrung in den Plantagen suchen müssen, werden freigeschossen. Illegale Abholzungen sind mit bis zu 80 % aller Abholzungsmaßnahmen in Indonesien die Regel geworden. Dabei entstehen Ölplantagen oft nicht mal an zuvor für die Holzindustrie kahl geschlagenen Flächen. Noch immer rechnet sich der Ölpalmenanbau fast nur, wenn der Plantagenbesitzer zuvor die edlen Tropenhölzer verkauft. Deshalb nimmt die Expansion des gerodeten Waldes kein Ende.

Angesichts der Inkompetenz und Unfähigkeit des korrupten indonesischen Staats ist der Erhalt der letzten großen Urwälder auf Kalimantan ausschließlich den Händen von Umweltorganisationen anvertraut, die ihr Bestes geben, um Projekte für die Förderung von Ökotourismus auf die Beine zu stellen.

Doch alle Anfänge sind schwer: Ohne die richtige Infrastruktur, mit der die schwierigen Zugänglichkeit der Nationalparks und ohne öffentliche Finanzierungs- und Vermarktungsmöglichkeiten sind es nur sehr wenige Abenteurer, die ihren Weg in die letzte erhaltene Heimat der Orang-Utans finden. Um so ratsamer, die abenteuerliche Reise abseits aller getretenen Pfade jetzt anzutreten – bevor die Großkonzerne es tun.
Kalimantan braucht keine Touristen. Es braucht bewusste Entdecker, die mehr geben, als sie nehmen.
Warum und wann solltst Du nach Kalimantan reisen
Warum

Die letzten unberührten Regenwälder in Indonesien, eine Klotok-Fahrt auf den Gewässern des Senkoyer-Flusses im legendären Tanjung-Puting-Nationalpark, Besuch der Orang-Utan-Stationen von Birute Galdikas, Nasenaffen, das Volk der Iban, Weltklasse-Tauchen im Derawan-Archipel.

Wann

März bis Oktober


Tiere in Kalimantan

Dschungel: Wenn Euch ein Wort in den Sinn kommt, wenn Ihr an Kalimantan denkt, dann ist es dieses. Auf Eurer Safari in Kalimantan ist der Dschungel der unbestrittene Star der Show und natürlich die Tierwelt, die dort lebt. Selbstverständlich wollt Ihr dort wilde Orang-Utans in ihrem natürlichen Lebensraum sehen. Die besten Gelegenheiten dazu bieten sich zweifellos im Tanjung-Puting-Nationalpark, der für die Arbeit der Forscherin Birute Galdikas berühmt ist, die ihr Leben dem Schutz dieser Primatenart gewidmet hat, die heute durch den Verlust ihres Lebensraums und die Abholzung der Wälder so sehr bedroht ist. Nicht nur Orang-Utans, sondern auch Nasenaffen werden ganz oben auf der Liste der Tierarten, die jeder Besucher Kalimantans sehen möchte. Die beste Art, den sekundären Regenwald des Tanjung Puting Parks zu erkunden, ist an Bord eines Klotoks, eines traditionellen Boots, in dem man unter dem Sternenhimmel schlafen kann, während tagsüber die scharfen Augen Eures Guides die Ufer nach Wildtieren absuchen.


Wie ist das Wetter in Kalimantan in...



Andere Reiseziele in Indonesien

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Klotok

Reiseziele: Kalimantan Traditionell geht es kaum: mit dem rustikalen Hausboot die Ufer des Senkoyer-Rivers auf seinen Lauf durch den Tanjung Puting Nationalpark navigieren und dabei Ausschau auf die Bewohner des Dschungels halten.

Wann: Mai bis Oktober
Wo: Tanjung Puting Nationalpark
Ranking: 7/10
Preis: 314


Kumai

Reiseziele: Kalimantan Die hochwertigere Version eines traditionellen Klotoks: komfortable klimatisierte Kabinen mit Privatbad und die ganzen Annehmlichkeiten eines luxuriösen Hausbootes ohne den Bezug auf die Tierwelt zu verlieren.

Wann: Mai bis Oktober
Wo: Tanjung Puting Nationalpark
Ranking: 8/10
Preis: 314