Im November beginnt der Regen den Boden zu tränken und allmählich beginnt das Wasser zu steigen. Der Paraguayfluss und Nebenflüsse schwellen an und steigen über die Ufer, so dass im Januar, Februar und März, in einem wirklichen „vollen“ Jahr, nur die gewundenen hoch gelegen Wälder, die Cordilheiras und die runden, hügeligen Wälder, die Capões und die Erde, die von Menschenhand in die Form von Deichen und Erdwällen gebracht wurde noch trockenes Land sind. Der Rest ist feucht oder matschig oder nass oder in verschiedenem Maß überflutet. Watvögel, Kaimane, Fische und semiaquatische Säugetiere wie Tapire und Capybaras (Wasserschweine) verbreiten sich in dem überfluteten Land. Tiere, die gerne trockene Füße behalten, wie Jaguars, Ozelots, Krebs fressende Füchse, Wild (und oft auch Rinder) drängen sich in die schmalen Wälder bis das Wasser zurückgeht.
In der Trockenzeit, etwa von Mai bis September, geht das Wasser in die Flussbetten zurück und schrumpft in runde, pfützenartige Teiche zusammen, die Baías, und das gesamte Sumpfgebiet verwandelt sich in eine gelbbraune Savanne. Watvögel drängen sich an den schrumpfenden Baías und Sumpflöchern und verschlingen gestrandeten Fisch. Wenn die saisonbedingten Teiche austrocknen und die letzten Fische verschwunden sind, ziehen sich die Vögel an die bewaldeten Flüsse und Ströme zurück.
Auf Safari im brasilianischen Pantanal, dem mit 230.000 km² größten Überschwemmungsgebiet der Erde, sind die besten Bedingungen vorhanden, um die für Südamerika charakteristische Fauna zu Gesicht zu bekommen. Jaguare, Capybaras, Tapire, Ameisenbären, Sumpfhirsche, Pekaris, Kaimane... Die Chancen, Tiere in diesem natürlichen Weideland mit spärlicher Vegetation zu sehen, ist zudem erheblich größer als im dichten Urwald des Amazonas. Das ist das Markenzeichen des Pantanal und auch der Grund, weshalb jährlich immer mehr Naturliebhaber in dieses wilde Marlboro-Land kommen.
Obwohl Feuchtgebiete in der ganzen Welt abgebaut und zerstört wurden, hat das Pantanal, mit seiner reichen Fauna und seiner andersartigen Ranchkultur bis heute relativ intakt überlebt.
Wilde Jaguare und die weltgrößten Nagetiere sind Zuhause im größten Feuchtgebiet der Erde: Die Tierwelt des Pantanals ist eindrucksvoll. Eine Safari mit dem Wagen, zu Fuß, auf dem Pferderücken und natürlich im Boot durch die Wasserader des Pantanals ist stets abwechslungsreich und lohnend, der Anblick von einem imposanten Jaguar furchterregend und aufregend zugleich.
Das Pantanal hegt einen unglaublich großen Tierreichtum und ist zugleich eins der fragilsten Ökosysteme der Welt, aufgrund dessen man einen Besuch jetzt planen sollte.
Amazonas dürfte vielen wohl als erster Begriff einfallen, wenn man an Brasilien denken. Fast der ganze Norden des Landes wird vom Amazonas-Becken eingenommen. Das artenreichste Gebiet der Erde zieht seit jeher Reisende in seinen Bann, die sich vom ruhigen Wasser des mächtigsten Flusses der Erde vorbei an traditionellen Indio-Siedlungen in die entlegensten naturbelassenen Ecken dieses unvorstellbar großen Flusssystems treiben lassen. Um den wahren unberührten Urwald zu erreichen, der noch von den Holzfällern verschont geblieben ist, muss man tief in den Dschungel reisen. Aber auch ein Abstecher in den Urwald um Manaos bietet einen Vorgeschmack vom unglaublichen Artenreichtum des größten zusammenhängenden Urwaldes der Welt.
Ein weit unbekannteres Reiseziel auf einer Brasilien-Safari ist das brasilianische Cerrado, ein von Rodung bedrohtes Ökosystem aus offenem Grasland, das eine große Artenvielfalt aufweist. Hier ist es, wo es die eheste Chance auf eine Begegnung mit den eleganten Mähnenwölfen bestehen.
Wie ein Donner brüllen die Wassermassen der Iguacu Fälle, wenn sie sich bis zu 80 Meter in die Tiefe stürzen. Die Iguacu-Wasserfälle sind ein überwältigendes Naturspektakel, vor dessen Schönheit man mindestens einmal im Leben vor Staunen verstummen sollte. Sie bietet vor allem eine atemberaubende Kulisse, um eine Safari durch Brasilien ausklingen zu lassen.
Kaum ein anderes Land bietet dem Reisenden eine größere Vielfalt an. Brasilien hat alle Zutaten für die perfekte Safari im Einklang mit der Natur.
Unberührte Schutzgebiete, intakte Naturlandschaften, eine artenreiche Pflanzenwelt und eine nicht minder überwältigende Fauna: Brasilien, das größte Land Südamerikas trumpft mit zahlreichen Schätzen auf - und die Liste ist lang.