Der zu den Laufvögeln zählende Afrikanische Strauß ist mit seinen 2,80 Metern Größe und einem Gewicht von 150 Kilogramm bei den Straußenhähnen ohne Zweifel einer der größten Vögel auf der Erde. Nur der eng verwandte Somalistrauß ist noch etwas größer. Früher auch in Westasien anzutreffen, kommt der Afrikanische Strauß heute ausschließlich in Afrika in offenen Landschaften wie den Wüsten und Savannengebieten südlich der Sahara vor. Dabei bevorzugen sie kurzes Gras und einen nicht zu hohen Baum- oder Buschbestand, da sie sonst zu wenig sehen und sich nicht schnell genug bewegen können.
Unterschieden werden je nach Verbreitungsgebiet der Nordafrikanische Strauß, der Massai- Strauß im Gebiet von Kenia, Tansania und Uganda, der Südafrikanische Strauß im Süden Afrikas und der heute als eigene Art geltende Somali- Strauß in Somalia und im angrenzenden Äthiopien.
Strauße ernähren sich recht bescheiden von Gräsern, Blättern, Früchten, Körnern und dazu kommen stets einige kleinere Steine, Sand oder andere besondere Kleinigkeiten. Diese zerkleinern die aufgenommene Nahrung im Magen wie Mahlsteine, denn die Strauße haben keine Zähne. Interessant sind die Laute des Männchens während der Balz oder bei Streitigkeiten um den Rang, ein tiefes „Bu Bu Buuuuu“, welches oft wiederholt wird und dem Brüllen eines Löwen sehr ähnlich ist. Löwen und Leoparden sind ihre größten Feinde, vor denen sie sich schützen, indem sie sich in Gruppen aufhalten und so ein geringeres Risiko haben. Dazu schließen sich Strauße oft Herden aus Gazellen oder Zebras an, da diese Tiere äußerst genau nach den gleichen Raubtieren Ausschau halten. Da der Strauß sehr schnell laufen kann, rennt er bei Gefahr oft weg. Aber auch seine gezielten Tritte können etwa für Löwen oder auch den Menschen tödlich sein!
Da der Strauß wegen seiner schönen Federn, seines Fleisches und seines Leders von den Menschen gejagt wurde, ist er in einigen Gebieten bereits ausgerottet. Seit dem 19. Jahrhundert werden Strauße auf Farmen gezüchtet, was bis heute erhalten ist. Genutzt werden dabei in erster Linie das Fleisch und die Haut, aus den Eiern werden oft Lampenschirme gefertigt. Zu den bedrohten Arten zählt der Strauß nicht, vor allem in Ostafrika kommt diese Art recht häufig vor.