Die Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen, zu ihrer Gattung gehören zwei Arten: der Gemeine Schimpanse, welcher einfach Schimpanse genannt wird und der Bonobo oder Zwergschimpanse. Schimpansen sind im zentralen und östlichen Afrika beheimatet, während die Bonobos im westlichen Zentralafrika anzutreffen sind. Sie bewohnen neben Regenwäldern auch trockene, baumarme Savannen. Die Nahrungssuche erfolgt am Boden und auf Bäumen, wo sich die Schimpansen auch ein Nest für eine Nacht aus Blättern errichten. Schimpansen leben in Großgruppen, welche sich in Untergruppen aufspalten und die sich in ihrer Zusammensetzung häufig verändern. Männchen und Weibchen sind in diesen Gruppen gleichberechtigt. Im Gegensatz zu den ruhigen und sanften Berggorillas haben Schimpansen ein aggressives Wesen und streiten sich häufig und laut. Zwischen einzelnen Gruppen werden Kriege geführt, bei denen auch Schimpansen getötet werden können. Interessant ist, dass die Bonobos ihre Aggressivität mit Sex abbauen und es hier nicht zu derartigen Auseinandersetzungen kommt. Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall entdeckte in ihren umfangreichen Beobachtungen, dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und vielseitig einsetzen können.
Im Kibale Nationalpark in Uganda kann im Rahmen des Habituierungsprozesses während der Nebensaison ein ganzer Tag mit der Beobachtung einer Schimpansengruppe verbracht werden. Allerdings ist dies nicht immer erfolgreich, da die Schimpansen sehr schnell sind und sich kurzfristig ein anderes Revier suchen können. In der Nebensaison ist die Beobachtung einen halben Tag möglich. In Tansania leben nach aktuellen Schätzungen etwa 800 Schimpansen im in den vom Dschungel überwucherten Bergen am Ufer des Tanganyikasee im Mahale Mountains Nationalpark. An menschliche Besucher sind die Schimpansen gewöhnt,
da seit 1961 ein Team der Universität Kyoto die Tiere beobachtet und sich für deren Schutz einsetzt. Das unzugängliche Gebiet im Nationalpark ist nur per Charterflugzeug oder Charterboot erreichbar und kann nur in Begleitung eines Rangers betreten werden. Es gibt keine Straßen zum oder im Nationalpark. Für die Übernachtung sind zwei hochpreisige Lodges verfügbar.
Im Gombe Stream Nationalpark, nördlich des Mahale Mountains gelegen, lebt eine große an den Menschen gewöhnte Population Schimpansen. Der Park besteht aus einem 15 km langen und von tropischen Wald bewachsenen Streifen, welcher die steilen Hänge des rund um das nördliche Ufer des Tanganyikasees bedeckt. Hier bestehen gute Chancen, den Schimpansen bei einer Wanderung sehr nahe zu kommen. Aufgrund zunehmender Vernichtung des Waldes wird das zur Verfügung stehende Territorium der Schimpansen hier immer kleiner, was bei der Bildung neuer Gruppen mit neuen Territorialansprüchen zu Problemen führt.